Den Metz Moover haben wir Euch auf unserem Youtube Kanal schon ausführlich vorgestellt. Kurz darauf erreichten uns die für E-Scooter typischen Fragen wie:
- Wie weit komme ich denn damit in der Praxis?
- Wie schlägt er sich denn so am Berg?
- Worauf muss ich beim Fahren achten?
Wir sind der Sache nachgegangen und haben den Metz Moover einmal auf einer 25 km Runde durch das Rheinhessische Hügelland gescheucht und ihm dabei alles abverlangt. Unser Fahrbericht über den Metz Moover soll stellvertretend Orientierung bieten für alle, die sich für einen E-Scooter interessieren.
Sicherlich kein alltäglicher Test für einen E-Scooter, so eine Überland-Tour. Aber die Chance zu erleben:
- wie sich ein E-Scooter auf unterschiedlichem, teilweise schwierigem Untergrund verhält
- wo die fahrdynamischen Grenzen eines E-Scooters sind
- was in der Praxis sonst noch so zu beachten ist
Meine etwa 25 km lange Testroute rund um Nierstein
- beginnt moderat auf einem asphaltierten Feldweg mit teilweise starken Fahrbahnschäden
- führt über unbefestigte Fußwege
- hat eine üble Passage mit aufgeschüttetem, grob schottrigem Belag, der es in sich hat und bietet so manche Überraschung
„Den wirst du wohl schieben müssen“, so der Kommentar meiner Begleitung nach dem Blick auf die Akku Anzeige, nachdem die ersten 15 Kilometer mit dem Metz Moover absolviert waren. Ich bin da optimistischer – denn die Strecke war so angelegt, das es die ersten 3/4 stetig bergauf ging und ich sicher war, das letzte Viertel bergab rollen zu können. Und tatsächlich konnten die 23,5 km unter Berücksichtigung von 125 Höhenmeter problemlos zurückgelegt werden. Danach wurde der Moover nochmals so lange gequält, bis der Akku nach exakt 25,1 km schließlich aufgeben musste. Das passiert ohne Vorwarnung (das Display quittiert seinen Dienst.) Allerdings waren die letzten 500 Meter eine wirkliche Quälerei für meinen fahrbaren Untersatz und das „Aus“ für den Akku abzusehen. Danach braucht der Moover erstmal etwas Erholung, das Ladegerät weigert sich etwa 15 Minuten lang, den Ladevorgang einzuleiten. Ein Blick in die Bedienungsanleitung zeigt: Nichts Ungewöhnliches – völlig normal.
Ich bin den Metz Moover jetzt über 30 km weit gefahren und habe für diese neue Art der Fortbewegung einen enormen Respekt entwickelt. Insgesamt gab es zwei kritische Situationen, in denen ich froh war den Metz Moover mit seinen großen, luftbereiften Rädern als Begleiter zu haben und keinen E-Scooter mit Miniatur Hartgummibereifung. Ein E-Scooter vermittelt (zu Unrecht) sehr schnell die Sicherheit eines ausgewachsenen Fahrrades – eine trügerische Sicherheit, denn ein E-Scooter ist einem herkömmlichen Fahrrad chancenlos unterlegen, wenn es um Fahrstabilität und Bremsverhalten geht. Ein E-Scooter ist auf topfebenen Untergrund in seinem Element – schlechte Fahrbahnuntergründe und Hindernisse können dieses neue Fortbewegungsmittel sehr schnell an seine Grenzen bringen. Vorausschauendes Fahren, ein siebter Sinn für lauernde Gefahren und natürlich das Tragen eines Fahrradhelms sind neben der Versicherungspolice ein absolutes Muss für viele unbeschwerte unfallfreie Kilometer auch auf einem E-Scooter mit Straßenzulassung.
Kritische Untergründe
Die Bildunterschriften sprechen für sich – bei diesen Untergründen heißt es in der Tat
- höchste Aufmerksamkeit
- vorausschauend Fahren
- im Zweifelsfall Absteigen und Schieben
Gerade das längere Fahren auf schottrigem Untergrund erfordert höchste Wachsamkeit und ermüdet auf die Dauer stark!
Bordsteinkanten und Bodenschwellen
Wer E-Scooter fährt sollte sich permanent in Erinnerung rufen, dass er nicht auf dem Fahrrad sitzt, sondern ein Fortbewegungsmittel mit ganz eigenen physikalischen Gesetzmäßigkeiten bewegt. Wo eine Bordsteinkante einem Fahrrad mit Federung ein müdes Lächeln entlockt, kann diese einen E-Scooter schon mal ins Straucheln bringen – da heißt es:
- hellwach sein
- runter mit der Geschwindigkeit
- notfalls kurz absteigen und Schieben
- die Situation ruhig mal in Ruhe üben
Kalt erwischt hat mich übrigens die im Bild gezeigte schwarz/gelbe Schwelle. Wo ich mit dem Fahrrad diese schon mehrere Dutzend Mal überfahren habe, ohne sie überhaupt wahrzunehmen, da setzt der Moover prompt auf, schafft das Hindernis mal gerade eben so – beim nächsten Mal fahre ich definitiv Drumherum!
Steigungen
Die Bildunterschrift bringt es auf den Punkt: E-Scooter sind keine Bergsteiger. Auch der Metz Moover musste sich sieben Meter vor dem Erklimmen dieser Steigung geschlagen geben. Diese war aber auch heftig und lag definitiv über dem Richtwert von 10-12 % Steigung, welche ein Fahrer von 85 kg laut Metz mit dem Moover bewältigen kann.
Für den Kauf eines E-Scooter sicher ein sekundäres Entscheidungsmerkmal. Sollte das jedoch aufgrund deiner geplanten Nutzung ein entscheidendes Kaufkriterium sein, dann solltest du das vorher unbedingt in der Praxis testen.
- er macht Laune, der Metz Moover
- das Fahren will geübt, der Blick für gefährliche Situationen geschärft werden
- er sorgt für kritische, belustigte und ungläubige Blicke unterwegs.
- er ist kein Fahrrad Ersatz und will es auch nicht sein
- mit dem optionalen Zubehör ist er ein guter Begleiter für den kleinen Einkauf
- Er ist in Sachen Akku Reichweite keine Mogelpackung – braucht aber recht lange, bis dieser wieder voll geladen ist
Der Metz Moover „Made in Germany“ hat sicher einen stolzen Anschaffungspreis – dieser relativiert sich jedoch sehr schnell: Aufgrund seiner stabilen Konstruktion und seinen Sicherheitsmerkmalen (wie große Räder und exzellente Bremsen) kann er auch kritische Situation meistern wo andere, günstigere Produkte hoffnungslos überfordert gewesen wären. Als ein vergleichbaren E-Scooter kann das Spitzenmodell BMW X2City genannt werden.
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Fahre seit August einen Metz Moover, bin auch froh, das es endlich erlaubt ist. Bin sehr zufrieden mit meinem Roller, das einzige, was mich stört, ist die Reichweite, zur Zeit gerade mal 19 km, dann ist Feierabend. Hoffe doch, das da mal ein Zusatzaccu auf den Markt kommt. Übrigens, bin fast 63 Jahre alt und fahre mit Begeisterung.
Conny
Hallo Conny,
ganz deiner Meinung.
Allzeit gute Fahrt!
Viele Grüße
Wolfgang
Endlich sind die Dinger erlaubt, ich kann nicht verstehen, dass die E-Scooter jahrelang blockiert worden sind. Sie sind umweltfreundlich (siehe Studie https://www.epowers.org/elektro-scooter/co2-bilanz/) und flexibel. Jedoch sind die bisherigen zugelassenen E-Scooter viel zu teuer! 2000 € für den Metz ist ganz schön heftig. Da warte ich lieber noch einige Monate und hole mir einen für 400 €. Da sollte es dann auch gute Angebote geben.
Hallo Martin,
Danke für den Link!
Viele Grüsse
Wolfgang