Es hat 35 Grad und schon beim Gehen läuft der Schweiß. An ein Sportmachen verschwendest du keinen Gedanken. Es ist nicht nur einfach unangenehm, bei den derzeitigen Temperaturen kann es sogar gefährlich werden. Es sei denn man setzt sich auf ein Fahrrad und lässt sich von dem Fahrtwind kühlen – dessen erfrischende Wirkung jedoch schon beim ersten Anstieg passé ist. Daher sollte man auch bei Radtouren unter diesen klimatischen Voraussetzungen einige Dinge beachten, um wieder gesund nach Hause zu kehren. Hier kommen unsere Tipps.
1. Trinke richtig
Trinke schon am Morgen vor deiner Radtour reichlich Fruchtschorlen mit magnesium- und natriumreichen Mineralwässern. Auf die Tour solltest du zwei Trinkflaschen mitnehmen und dann schon genug trinken, bevor das erste Durstgefühl auftritt. Schütte dabei aber keineswegs sporadisch Unmengen an Flüssigkeit in dich hinein, sondern greife lieber in regelmäßigen Abständen zu deinem Getränk. Als Durstlöscher empfehlen wir Wasser ohne Kohlensäure, das du eventuell mit etwas Fruchtsaft anreichern kannst. Gut sind auch kühle Früchte- oder Kräutertees. Sehr sinnvoll und erfrischend ist auch leicht verdauliches, wasserhaltiges Obst wie beispielsweise eine Wassermelone. Alkohol solltest du indes keinen trinken. Auch wenn der Getränkename nicht treffender zur ausgeübten Sportart passt, könnte schon selbst ein „Radler“ Kreislaufprobleme oder Gleichgewichtsstörungen hervorrufen. Ein alkoholfreies Bier hingegen ist eine super Alternative, die außerdem isotonisch wirkt.
2. Organisiere dir Wasser
Ohne dass du dich versiehst, ist auch schon der letzte Tropfen deines mitgeführten Getränks aufgebraucht. Ein Supermarkt, Gasthof oder eine Tankstelle sind weit und breit nicht zu sehen. Immerhin gibt es in der Ortschaft einen Friedhof…So könnte ein Szenario durchaus aussehen. Bei Friedhöfen besteht eine recht gute Chance, dass es einen Wasserhahn gibt, der etwas Leitungswasser spendet. Bitte verhalte dich hier aber respektvoll.
Wenn du eine längere Radreise unternimmst, dann solltest du dir definitiv Gedanken darüber machen, zusätzlich zu deinen Trinkflaschen einen größeren Wasserbeutel mitzuführen.
3. Führe Salz zu
Ist es heiß, dann beginnt der Körper zu schwitzen. Als Folge werden wichtige Mineralien wie Salz ausgeschieden. Wenn du nur eine kurze Tour unternimmst, ist das nicht bedenklich, bist du aber über eine längere Dauer (ab drei Stunden) unterwegs, dann solltest du Salz zuführen. Verwende dafür auflösbare Getränkepulver oder Sportriegel mit Elektrolyt-Zusatz. Des Weiteren kannst du dir das Vorgehen von vielen Radsportlern oder Triathleten abschauen: Sie geben ein, zwei Prisen Salz in ihre mit Wasser gefüllte Radflasche.
4. Trage Sonnenschutz auf
Je höher die Sonne am Himmel steht, desto stärker und gefährlicher wird die UV-Strahlung. Dem solltest du mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor, inklusive hohem UV A Schutz, vorbeugen. Verwende dabei unbedingt wasserfestes Sonnenschutzmittel, denn beginnst du zu schwitzen, verliert das weiße Mittel schnell seine Wirkung. Creme dich auch nicht erst ein, wenn du schon auf deiner Tour bist, sondern nutze die Zeit zuhause, um deine Haut sorgfältig und großzügig einzucremen. Oft werden exponierte Stellen wie Nase, Ohren (auch die Rückseiten), Lippen und Nacken vergessen. Denke auch daran, diese Stellen mit der Schutzcreme einzudecken. Nimm das Sonnenschutzmittel auch unbedingt mit auf deine Tour. So kannst du nachcremen, wenn sich der Sonnenschutz – das passiert auch bei wasserfesten Produkten – durch starkes Schwitzen verringert.
5. Wähle die richtige Bekleidung
Er ist nicht nur die passende Kopfbedeckung, wenn du dich mit dem Rad hinlegst, der Fahrradhelm schützt dich auch ausreichend vor der Sonne. Informiere dich beim Kauf, welcher Helm zu dir passt und über ein passendes Belüftungssystem verfügt. Das sorgt nämlich dafür, dass genügend Fahrtwind deinen Kopf kühlt.
Eine Zusammenstellung der am besten getesteten Fahrradhelme gibt es in unserem Fahrradhelme im Test Beitrag. Hier wurden auch die Belüftungseigenschaften der Helme unter die Lupe genommen.
Man sieht sie oft bei Rennradfahrern: die klassische Radsportmütze unter dem Helm. Sie ist bei heißen Temperaturen allerdings nicht für jeden geeignet. Dennoch kann sie helfen, den Schweiß aufzufangen, sodass er nicht ins Gesicht läuft. Außerdem verdunstet in dem Stoff die Flüssigkeit, was wiederrum für einen kühlen Kopf sorgen kann.
Radtrikot oder luftiges Freizeithemd? Hier gilt: Wenn du stark schwitzt, solltest du zur lockeren, atmungsaktiven Radbekleidung greifen. Sie ist luftiger und lässt Feuchtigkeit schneller verdunsten. Geht es um die Farbwahl, dann halten dunkle Farben die UV-Strahlen etwas besser ab, dafür speichern sie jedoch mehr Wärme. Deshalb empfehlen wir, helle Kleidung aus Funktionsfasern mit integriertem UV-Schutz zu wählen. Außerdem ist zu überlegen, ein Radtrikot mit durchgehendem Reißverschluss zu tragen. Bei schweißtreibenden Strecken kannst du so den Oberkörper zusätzlich kühlen.
6. Plane eine Tour im Schatten
Brennt die Sonne ununterbrochen vom Himmel, dann sollte auf die lange Bergausfahrt in ausgesetztem Gelände eventuell besser verzichtet werden. Falls deine Kameraden dich aber dazu überreden, dann solltet ihr besser nicht zwischen 14 und 17 Uhr unterwegs sein. Hier tritt nämlich die größte Belastung durch Hitze und Ozon auf. Besser wäre es, morgens oder abends zu radeln. Falls du aber zeitlich gebunden bist und dich und nur zur Mittagszeit auf den Sattel schwingen kannst, dann wähle möglichst schattige Passagen wie Wälder oder Täler.
7. Mache Pausen
Fährt man seine Hausrunde im Normalfall problemlos ohne Pause zu Ende, kann große Hitze dem gewohnten Unterfangen einen Strich durch die Rechnung machen. Hier solltest du dich und deinen körperlichen Zustand ehrlich einschätzen und frühzeitig eine Pause einlegen. Wähle hierfür ein schattiges Plätzchen, und wenn es die landschaftlichen Gegebenheiten zulassen, bietet sich auch ein Gewässer an, um die Füße einzutauchen und abzukühlen. Außerdem kannst du die Gelegenheit nutzen, um deine Radflaschen aufzufüllen.