Alle kennen die Vorurteile über das E-Bike Fahren: „Da bewegst du dich ja gar nicht“, „das ist kein Sport“, „der Motor macht alles“. Wir werden im ersten Abschnitt dieses Beitrags klären, ob E-Bike Fahren wirklich etwas für faule Menschen ist oder ob E-Bike Fahren auch die Gesundheit fördern kann. Anschließend soll ebenfalls geklärt werden, ob es sinnvoll ist, Krank Fahrrad zu fahren, denn fast jeder hat es schonmal erlebt..
..Und zack, da haben wir den Salat. Ein Kratzen im Hals, eine triefende Nase… Und das, obwohl du dich schon so sehr auf die Radtour gefreut hast. Die Kumpels kommen mit, das Wetter ist in allerbester Biergartenlaune und das Rad steht glänzend in der Ecke und ruft „Fahr mich!“. Die Lust ist groß, fast schon verzehrend. Aber da ist dieses kleine Männchen im Kopf, das dir sagt: „Heute lieber nicht. Du bist krank“. Dein Herz allerdings sagt etwas Anderes und nun stehst du da und musst dich entscheiden. Was also tun? Es riskieren und losradeln? Wird nicht gerade locker heute. Vielleicht liest du dir vorher aber auch diesen Beitrag durch, der nämlich liefert dir die Antworten, die du brauchst! Wann ist Sport bei Krankheit noch ok und wann sollte ich es besser lassen? Was kann passieren? All das gibt’s jetzt in Textform serviert.
E-Bike Fahren hält fit und ist gesund
Entgegen vieler Vorurteile kann auch E-Bike Fahren ebenso wie „normales“ Fahrradfahren deutlich zur Gesundheit beitragen. Besonders für Menschen mit einem geringeren Fitnesszustand und weniger Kondition ist E-Bike Fahren eine Erleichterung. Wenn diese Gruppe an Menschen vielleicht sonst auf Radfahren verzichten würde, haben sie nun eine Möglichkeit auch mit weniger Energie in Bewegung zu kommen. Sie können auch Steigungen und längere Strecken zurücklegen und müssen nicht aufs Radfahren verzichten. Zudem verfügt jedes moderne E-Bike über verschiedene Fahrstufen, über die sich die Motorunterstützung einstellen lässt. Somit kann frei entschieden werden, zu welcher Zeit wie viel Eigenenergie beigetragen werden soll. E-Bike Fahren bringt damit den Kreislauf in Bewegung und kann gesundheitlich geschwächten Personen zu mehr Bewegungsraum verhelfen. Dank der Motorunterstützung kann damit auch die Kniebelastung gesenkt werden. Die ausgeübte Bewegung kann Gesundheitsrisiken mindern und bereits eine Stunde tägliche Bewegung fördert die Gesundheit. E-Bike Fahren kann über eine größere Dauer dabei verhelfen Gewicht zu verlieren oder Gelenkentzündungen entgegenzuwirken.
E-Bike Fahren fördert das Herz-Kreislauf-System
Wie bereits angeschnitten, kann das E-Bike besonders Wiedereinsteiger dazu verhelfen ihre Belastung beim Radfahren zu dosieren. Somit kann Schritt für Schritt die körperliche Fitness gesteigert werden und das Herz-Kreislauf-System in Schwung gebracht werden. Regelmäßiges Radfahren trainiert den Herzmuskel, führt zu einer besseren Durchblutung und steigert die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems und kann damit Erkrankungen dieses Systems vorbeugen. Mit dem E-Bike kann man sich langsam an seine Leistungsgrenzen tasten und dabei noch die Natur genießen.
E-Bike Fahren beugt Rückenschmerzen vor
Wenn der Fahrradsattel richtig eingestellt ist und die Sitzposition auf dem Fahrrad auch korrekt ist, dann stärkt das E-Bike Fahren oder Radfahren den gesamten Rücken. Wichtig ist dabei, dass der Rücken gleichmäßig belastet wird und keine Fehlbelastung auftritt. Wenn die Ausgangslage stimmt, sorgt E-Bike Fahren dann für eine stabilisierte Wirbelsäule, eine gesündere Bandscheibe und beugt zugleich Rückenschmerzen vor. Die Muskelgruppen entlang der Wirbelsäule werden trainiert und eine Dosierung gelingt besonders mit dem E-Bike gut.
🌡️ Sport bei Krankheit: Wann kann ich noch Sport machen? Kann ich Krank E-Bike Fahren?
Zu allererst sei gesagt: Wir ersetzen keinen Arzt. Es ist ratsam gerade bei länger anhaltender Krankheit generell die Herren und Damen in Weiß zu konsultieren. Wir können hier nur Empfehlungen aussprechen, aber keine gesicherte Diagnose.
Was ist also, wenn wie im Eingangsbeispiel leichte Erkältungssymptome vorhanden sind? Im skizzierten Beispiel würden wir dir davon abraten, die Tour mit deinen Freunden zu fahren. Vor allem, wenn es länger, bzw. härter wird. Denn bei Krankheit sollte der Körper nicht überanstrengt werden. Schließlich kämpft er selbst gerade gegen einen Infekt an und kann jede Energie gebrauchen.
Dennoch ist ein generelles Sportverbot nicht immer von Nöten. Handelt es sich um leichte Symptome, kann im niedrigen Pulsbereich Fahrrad gefahren werden. Der Drahtesel eignet sich hier besonders, da der Puls meist schön unten bleibt und nicht so sehr in die Höhe getrieben wird. Denn das kann der Körper bei Krankheit gar nicht ab. Auch walken oder ein guter alter Spaziergang können gut sein.
🛌 Fahrradfahren bei Erkältung: Wann sollte ich kein Sport mehr machen?
Wenn sich das Kratzen im Hals zu waschechten Halsschmerzen entwickelt oder der Körper von Fieber geplagt ist, solltest du auf jeden Fall auf Sport aller Art verzichten. Der Körper kämpft in diesem Zustand sehr aktiv gegen eine Krankheit an und kann es nicht gebrauchen, wenn der Hausherr wichtige Ressourcen für den Sport hergibt.
Als Faustregel gilt: Wenn du dich matt fühlst, Fieber oder schlimmere Symptome hast, dann ab ins Bett, Decke drüber und Tee in die Hand. Damit tust du dir in dem Moment Gutes!
Auch wenn du Medikamente einnimmst, solltest du sportliche Anstrengung meiden. Dir geht es zwar vielleicht gefühlt besser, aber gerade die guten alten Schmerzmittel bekämpfen nur Symptome. Die Krankheit tobt im Körper weiter.
🤧 Was kann passieren, wenn ich trotz Krankheit Radfahren / E-Bike Fahren gehe?
Wir müssen es an dieser Stelle so krass sagen: Du kannst im schlimmsten Fall sterben. Immer wieder mal geistern entsprechende Meldungen durch das Netz und vielleicht hat der ein oder andere einen solchen Fall schon selbst im Bekanntenkreis gehabt: Die Herzmuskelentzündung, im Fachsprech „Myokarditis“ genannt.
Es handelt sich hierbei um eine durch einen Infekt hervorgerufene Entzündung, meistens viral durch das allseits bekannte Grippevirus. Normalerweise ist das Herz bei einem grippalen Infekt nur sehr selten betroffen. Ist es allerdings durch sportliche Tätigkeit während der Krankheit besonders gefordert, kann der Virus im schlimmsten Fall darauf übergreifen.
Das Problem: Herzmuskelentzündungen sind schwer zu entdecken und haben eher unspezifische Symptome. Generell erniedrigte Leistungsfähigkeit, Atemnot, Brustschmerzen und Herzrhythmusstörungen können aber darauf hinweisen, dass mit der Pumpe irgendetwas nicht stimmt.
Da diese Symptome aber im Alltag nicht immer gleich mit einer derart gravierenden Erkrankung in Verbindung gebracht werden, kommt es häufig vor, dass eine Herzmuskelentzündung erst spät oder gar nicht erkannt wird. Die Heilungsaussichten sind indes auch nicht besonders gut. Lediglich bei etwa 50% der Betroffenen kommt es zur vollständigen Genesung. Der Rest behält eine andauernde Störung der Herztätigkeit zurück.
Unterm Strich heißt das: Mit den sogenannten „verschleppten Krankheiten“ ist keinesfalls zu spaßen.
⏸️ Wie lange sollte ich bei einer Krankheit oder Erkältung Pause mit dem Fahrradfahren machen?
Eine Erkältung kommt eine Woche, bleibt eine Woche und geht eine Woche. Dieser allseits beliebte Satz ist zwar durchaus etwas weit gefasst, will man aber auf Nummer Sicher gehen, kann man sich daran orientieren. Er sagt nichts Anderes aus, als dass man dem Köper Zeit lassen soll, um eine Krankheit vollständig zu besiegen. Wer zu früh wieder einsteigt, muss mit Folgeschäden rechnen, die schwere Auswirkungen haben können. Wenn du dir unsicher bist, konsultiere einen Arzt.
Bei Medikamenteneinnahme sollte bis zum dem Zeitpunkt auf Sport verzichtet werden, an dem die Medikamente wieder abgesetzt werden.
⚽ Unterscheidet sich das Radfahren im Krankheitsfall hinsichtlich anderer Sportarten?
Ja, zumindest insoweit, dass es bei leichter Symptomatik als eine der wenigen Sportarten betrieben werden kann. Eine kurze, gemütliche (!) Radfahrt kann bei ausklingender Krankheit drin sein. Wichtig ist, dass du den Körper nicht übermäßig belastest, aber das sollte bis hier hin hoffentlich klargeworden sein.
Sportarten wie Joggen oder Mannschaftssport sollten vermieden werden. Beim Joggen ist der Durchschnittspuls per se höher und durch die meist explosiven Bewegungsmuster beim Mannschaftssport wird das Herz-Kreislauf-System deutlich stärker belastet, als beim gemütlichen Pedalieren in der Ebene.
Mythen: Krankheit und Sport
„Ach, das bisschen Erkältung lässt sich doch rausschwitzen“ – solltest du diesen Satz einmal irgendwo hören, vergiss ihn schnell wieder. Denn er stimmt schlicht und ergreifend nicht. Eine Krankheit lässt sich nicht „herausschwitzen“. Leichte Bewegung kann aber dennoch helfen, das Immunsystem zu aktiveren und die Krankheit zu bekämpfen. Die Betonung liegt auf „LEICHT“.
⏱️ Wie beginne ich mit dem Sportmachen nach einer Krankheit?
Wenn die Krankheit auskuriert ist, die Medikamente abgesetzt und der Arzt sein Go gibt, dann solltest du natürlich erstmal langsam einsteigen. Dein Körper kommt vermutlich gerade geschwächt aus einer mehr oder weniger starken Krankheit und kann noch nicht richtig Gas geben. Es ist ratsam, in den ersten beiden Wochen nach der Krankheit Strecke sowie Intensität Stück für Stück auszubauen.
Keinesfalls sollte man direkt wieder voll einsteigen. Es besteht immer noch eine geringe Chance, dass sich irgendwo im Körper ein kleiner Krankheitsherd befindet und wir wollen natürlich verhindern, dass dieser wieder ausbricht. Auch hier bemühe ich mal wieder eine gute alte Weisheit: Eile mit Weile!
In diesem Sinne, frohes Sporteln und pass gut auf dich auf!
PS: Der Vollständigkeit halber sei nochmal gesagt, dass der vorliegende Artikel nur allgemeine Hinweise gibt und nicht zur Selbstdiagnose oder Behandlung dienen soll. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.