Es geht weiter in unserer Serie für velophile Filmliebhaber! Dieses Mal dreht sich alles um Fahrraddokus rund um die Verkehrswende und Fahrrad-Lifestyle. Welchen Stellenwert und welche Wertschätzung hat das Fahrrad als Mobilitätsträger in den Städten? Wem gehören die Straßen und der öffentliche Raum? Als platzeffizientes, kostengünstiges und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel hätte das Zweirad großes Potenzial das Verkehrsdilemma in vielen Städten zu lösen, aber bislang fühlen sich Fahrradfahrer auf den Straßen bedroht, abgedrängt und von Städteplanung und Politik vergessen. Unser Auswahl an Dokus suchen nach Antworten auf diese Fragen und veranschaulichen, wie es aktuell um die Fahrradszene und die Radinfrastruktur in vielen deutschen Städten bestellt ist. Zu Wort kommen Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger, Radaktivisten, Städteplaner und Politiker, sowie Stimmen aus dem Ausland. Viel Spaß beim Stöbern!
1. 200 Jahre Fahrrad – Wie sieht die Zukunft aus?
Doku (2017), Bayrischer Rundfunk, Dauer: 30 Min.
Fahrradfahren wird immer mehr zum Trend und eine Alternative zum Autofahren. Allerdings fühlen sich viele Radfahrer unsicher im Straßenverkehr. Die Städteplanung steht deshalb vor neuen Herausforderungen – Wie muss eine fahrradfreundliche Infrastruktur aussehen? Die Doku berichtet auch aus dem Mobilitätsalltag einzelner Personen, wie z.B. einer Autofahrerin, die ihren Arbeitsweg zum ersten Mal mit dem Rad zurücklegt. Außerdem werden Städtebauer sowie Forscher bei der Erarbeitung ihrer Lösungswege für eine fahrradfreundliche Infrastruktur begleitet. Zur Doku in voller Länge geht es hier.
2. Auto vs. Fahrrad – Muss Radfahren so gefährlich sein?
Doku (2018), ZDF Zoom, Dauer: 29 Min.
Für Radfahrer birgt das Radfahren auf der Straße viele Gefahren mit sich. Sie haben wenig Platz und sind schutzlos, sie werden verletzt oder sogar getötet. Installierte Warnsysteme in LKWs wie der Abbiegeassistent könnten in solchen Situationen Leben retten. Bislang gibt es jedoch kein Gesetz, welches die serienmäßige Aufnahme von Abbiegeassistenzsystemen in LKWs vorschreibt. Das Engagement in Bezug auf den Radverkehr ist in Deutschland von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich. Fahrradaktivisten wollen das ändern und formieren in verschiedenen deutschen Städten Bürgerinitiativen, die sich für eine sichere und gute Infrastruktur für Radfahrende einsetzen.
3. Radler-Flut
Doku (2018), 3Sat, Dauer: 5:36 Min.
Kopenhagen ist Fahrradhauptstadt in Europa. Nirgendwo sonst auf der Welt wird der Radverkehr so intensiv und vorrangig gefördert wie in der dänischen Hauptstadt. Das zahlt sich aus, denn mittlerweile steigen morgens mehr Bewohner auf das Fahrrad als ins Auto, um zur Arbeit zu kommen. Ein Stau ist so natürlich schnell entstanden, allerdings nicht durch Autos, sondern durch Radfahrer. Ein spezielles Leitsystem soll helfen dieses hohe Aufkommen von Fahrradfahrern zu regulieren und zu entspannen. Die gesamte Doku könnt ihr euch hier anschauen.
4. Bikes vs. Cars
Dokumentarfilm (2015), Regie: Fredrik Gertten, Dauer: 90 Min.
In fast allen Städten dieser Welt dominieren die Autos den Straßenverkehr. Schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer erfahren nur wenig Berücksichtigung. Die Zahl der tödlichen Fahrradunfällen im Stadtverkehr steigt von Jahr zu Jahr. Der Film begibt sich auf die Spurensuche nach den Ursprüngen und Ursachen für diesen autozentrierten Verkehrszustand und konfrontiert die mächtigsten Interessenvertreter der Autoindustrie. Gleichzeitig werden Fahrradaktivisten vorgestellt, die Städte zu lebenswerteren Orten machen wollen und die trotz aller Unsicherheit und vielen Gefahrensituationen im Verkehrstumult immer wieder auf das Fahrrad steigen.
5. Fahr-Radikal!
10-teilige Doku-Reihe (2018), Arte, Dauer alle 10 Teile: 54 Min.
Fixies, Fahrradkuriere, BMX Streetstyle, illegale Fahrradrennen, das Fahrradparadies Kopenhagen…und, und, und! Diese 10-teilige Dokureihe lässt kein spannendes Thema rund um die Wiedergeburt der vielfältigen Fahrradkultur aus. Und das Beste daran, alle 10 Teile der Reihe sind im Kurzformat und dauern nicht länger als 10 Min. und lassen sich so wunderbar auf einmal durchscreenen. Viel Spaß! Die Übersicht zu allen 10 Kurzporträts findet ihr hier.
6. Der Fahrradkrieg – Kampf um die Straßen
Doku (2017), NDR, Dauer: 45 Min.
Roman ist Fahrradkurier in Oldenburg und kämpft sich jeden Tag aufs Neue durch den Straßendschungel, der nur wenig Platz für Radfahrende vorgesehen hat. Autos sind allgegenwärtig und beanspruchen oft den Großteil der Straßen für sich. Aber wem gehört eigentlich die Straße? Die Doku veranschaulicht verschiedene Städte, verschiedene Radfahrer und deren unterschiedliche Ansichten. In vielen Städten ist die Radinfrastruktur noch kaum ausgebaut, aber es gibt immer mehr positive Beispiele, wie Radwege in Städte integriert werden. Jetzt sind Politik und Städteplanung gefragt dies zu ändern und Lösungen zu erarbeiten.
7. Die RADikalen
Doku (2018), Spiegel TV, Dauer: 42 Min.
Rennrad, Singelspeed oder Fixie. Möglichst cool aussehen und schnell sollten sie sein. In der urbanen Mittelschicht sind handgefertigte und individuelle High-End Produkte sehr beliebt, oft besitzen diese Räder aber keine Straßenzulassung. Die Doku porträtiert verschiedene kreative Köpfe, Pioniere und Grenzgänger dieser urbanen Subkultur. Hier könnt ihr die gesamte Doku sehen.
8. Kesselrollen
Dokumentarfilm (2017), Regie: Fabian Bazlen, Roman Högerle, Felix Länge, Dauer: 80 Min.
Die schwäbische Landeshauptstadt Stuttgart ist bekannt für lange Staus, hohe Feinstaubbelastung und eine geographische Kessellage, die nicht unbedingt optimal für das Fahrradfahren ist. Klingt in erster Linie nicht besonders attraktiv, ist aber noch lange kein Hindernisgrund, denn Fahrradfahren in Stuttgart kann richtig viel Spaß machen. Die Dokumentation des Regie-Trios veranschaulicht gekonnt die Vielfalt der Stuttgarter Fahrradkultur und betont dabei auch noch ganz nebenbei die Wichtigkeit des Fahrrads als nachhaltiger Mobilitätsträger, ohne sich dadurch das typische Öko-Image aufzusetzen. Sehr sehenswert!