In immer mehr Großstädten wird es erfolgreich praktiziert: das Bikesharing. Doch worum geht es hierbei genau? Was sind die Vorteile dieser recht jungen Form des Fahrradverleihs? Welche Kosten kommen auf die Kunden des Bikesharings zu? Wie und wo können Sie selbst das Bikesharing nutzen? Diesen und ähnlichen Fragen möchten wir in diesem Artikel nachgehen.
Bikesharing – die moderne Form des Fahrradverleihs
Der Begriff „Bikesharing“ stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den Wörtern „bike“ (Fahrrad) und „share“ (teilen, gemeinsam benutzen) zusammen. Der Name ist hierbei Programm: Beim Bikesharing wird ein Fahrrad von verschiedenen Menschen gemeinsam genutzt.
An der Fahrrad-Station © Roman Milert – Fotolia.com
Doch wie funktioniert das System genau? Über die beteiligten Städte verteilt, meist in unmittelbarer Nähe zu Bahnhöfen und Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs, existieren sogenannte Fahrradmietstationen. Kunden des Bikesharings können hier rund um die Uhr Fahrräder entleihen bzw. wieder zurückgeben. Das Entleihen bzw. die Rückgabe erfolgt voll automatisiert, zumeist über eine Kundenkarte, die u.a. das elektronische Schloss des Fahrrads entriegelt.
In der Praxis sieht das Ganze dann wie folgt aus: Herr Mustermann steigt am Hauptbahnhof aus dem Zug und möchte mit einem geliehenen Fahrrad weiter in die Innenstadt fahren. Über sein Mobiltelefon lässt er sich die nächstgelegene Fahrradmietstation anzeigen. Dort angekommen schaltet er an einem Terminal ein Bike mithilfe seiner Kundenkarte frei, oder lässt sich den Code für das Fahrradschloss auf sein Mobiltelefon schicken. Mit dem entliehenen Bike fährt er nun in die Innenstadt, wo er das Rad in einer anderen Fahrradmietstation abgibt. Auf umgekehrtem Weg kommt Herr Mustermann später auch wieder zurück zum Bahnhof – schnell und unkompliziert.
Umweltfreundliche Mobilität für Einwohner und Pendler
In vielen Kommunen zeichnen sich die Stadtverwaltungenfür die Umsetzung und Bereitstellung des Bikesharings verantwortlich. Das Ziel hierbei ist klar definiert: die Nachhaltigkeit im Straßenverkehr. Einwohnern und Berufspendlern soll die Möglichkeit geboten werden, alltägliche Strecken auch ohne den Einsatz eines Automobils rasch und bequem zu bewältigen. Gerade die Kombination aus öffentlichem Nahverkehr und dem stetig wachsenden Netz der Bikesharing-Stationen ermöglicht hierbei die umweltfreundliche und nahezu schadstofffreie Mobilität des Menschen.
Ein großer Vorteil des Bikesharings beruht zudem auf den geringen Kosten, die für die Nutzer anfallen. Neben einem sehr moderaten Jahresbeitrag zahlen sie lediglich eine Gebühr, die sich nach der konkreten Dauer der Fahrradnutzung richtet. Bei vielen Anbietern ist die erste halbe Stunde indes gratis, so dass vor allem auf Kurzstrecken keine zusätzlichen Kosten auf die Kunden zukommen.
Aber Vorsicht: Um die Idee einer kurzen, häufig wechselnden Nutzung der Bikes zu gewährleisten, steigen die Gebühren umso schneller, je länger man das geliehene Rad fährt.
Nicht zu verwechseln ist das Modell des Bikesharings übrigens mit der klassischen Fahrradvermietung, die eher auf touristische Freizeitaktivitäten ausgelegt ist. Die nachfolgende Tabelle soll dir diesbezüglich die wichtigsten Unterschiede verdeutlichen:
Klassische Fahrradvermietung | Bikesharing | |
---|---|---|
Zielgruppe | Touristen | Einwohner, Pendler |
Ziel | Touristische Freizeitaktivitäten | Umweltfreundliche Alternative zum Automobil im Alltag |
Kundenkonto | Nicht benötigt | Benötigt |
Ausleihe | Über Fahrradverleih (mit Hinterlegung eines Pfands, z.B. Personalausweis) | Über automatisierte Fahrradmietstationen (mithilfe einer Kundenkarte bzw. eines Mobiltelefons) |
Rückgabe | Am Ort der Ausleihe | An beliebiger Mietstation des Anbieters |
Öffnungszeiten | Ja | Nein |
Kosten | Höhere Kosten | Niedrigere Kosten (oftmals kostenlose erste 30 Minuten) |
Nutzungsdauer | Eher lange Nutzungsdauer (bis zu mehreren Tagen) | Eher kurze Nutzungsdauer (bis zu wenigen Stunden) |
Beim Bikesharing mitmachen? So einfach geht`s!
Viele werden sich nun fragen, wie sie selbst beim Bikesharing mitmachen können. Voraussetzung ist natürlich, dass in deiner Stadt ein entsprechendes Bikesharing-Netz existiert. Mittlerweile ist dies aber in fast allen deutschen Großstädten der Fall.
Existiert in deiner Stadt ein solches Netz, müssen sie sich beim jeweiligen Bikesharing-Anbieter (dieser kann von Stadt zu Stadt variieren) registrieren und ein Kundenkonto einrichten. Sobald dieses aktiv ist und du deine persönliche Kundenkarte erhalten hast, kannst du alle Vorteile des Bikesharings nutzen. Über dein Kundenkonto wird zudem jede Nutzung des Bikesharings genauestens abgerechnet.
Zum Abschluss möchten wir dir noch eine Auswahl an Bikesharing-Anbietern in deutschen Städten vorstellen:
Anbieter | Beschreibung | Städte | Internetpräsenz |
---|---|---|---|
Call a Bike | Deutschlandweites Bikesharing-Netz der Deutschen Bahn | Berlin, Frankfurt a.M., Hamburg, Karlsruhe, Köln, München, Stuttgart u.v.m. | www.callabike-interaktiv.de/ |
metropolradruhr | Bikesharing-Netz im Ruhrgebiet | Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hamm, Herne, Mülheim a.d.R. | www.metropolradruhr.de/ |
nextbike | Bikesharing-Netz in über 30 deutschen Städten | Berlin, Bielefeld, Hamburg, Hamm, Leipzig, München, Nürnberg u.v.m. | www.nextbike.de |
Norisbike | Bikesharing-Netz in Nürnberg | Nürnberg und Umgebung | www.norisbike.de/de/nuernberg/ |
StadtRAD Hamburg | Bikesharing-Netz in Hamburg | Hamburg und Umgebung | http://stadtrad.hamburg.de |
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