E-Bike Ladestationen
Pferde-Wechselstation der Moderne
Giuseppe hat sich einen Augenblick zu uns gesetzt. Er ist der Inhaber eines Eiscafés in einer kleinen Gemeinde am Rhein, direkt an der Hauptstraße – die nächste Fähre ist nicht weit. Giuseppe macht die besten Erdbeerbecher weit und breit und – hat ein Herz für E-Biker. Seit kurzem hat er zusammen mit der Gemeinde eine Ladestation für E-Bikes installiert. Seite an Seite mit einem Automaten für Fahrradschläuche. Was eine Ladung kostet? Giuseppe schaut uns entgeistert an: „Natürlich nichts“, so seine Antwort. Ob die Station gut angenommen wird, will ich wissen. „Ja klar“ – und nicht nur E-Bikes gehören zu den regelmäßigen Nutzern, sondern auch Elektromobile (im Amtsdeutsch „motorisierte Krankenfahrstühle“ genannt) zapfen ab und an Strom, um auf dem Heimweg nicht liegen zu bleiben.
„Manchmal kommt auch ein Renault Zoe vorbei, wirft sein Ladekabel über die Hecke und holt sich Strom“, sagt Giuseppe, zuckt mit den Schultern als ich etwas verdutzt dreinschaue und ist auch schon wieder weg – nimmt am Nachbartisch die nächste Bestellung auf.
Legendär die Schlagzeile aus 2011:
Aufladen in Gaststätte verwehrt
E-Bike-Fahrerin muss zum Auftanken in die Kirche
Schlagzeilen wie diese sind mittlerweile undenkbar, denn E-Bikes sind mittlerweile salonfähig geworden: E-Bikes erleben nach wie vor einen Boom und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Und auch die Gastronomie Branche hat die Zeichen der Zeit (für sich) erkannt: Wo vor ein paar Jahren die Frage nach etwas Strom aus der Steckdose des Kneipenwirts schon mal mit der Bemerkung „Da leg ich ja noch drauf“ kommentiert wurde, weisen heute Hinweisschilder mit der Aufschrift „E-Bike willkommen“ / „Hier Lademöglichkeit mit eigenem Ladegerät“ auf die Möglichkeit hin, die Reichweite des eigenen Akkus verlängern zu können. Wir wollen einmal der Frage nachgehen, was beim Akku Nachtanken zu beachten ist und wie einfach es ist, geeignete Ladestationen entlang der geplanten Route ausfindig zu machen.
E-Bike Ladestationen
Systeme
Grundsätzlich ist es (noch) ratsam, das eigene Ladegerät mitzuführen, so ist man ist damit unterwegs äußerst flexibel.
- Die regulären E-Bike Ladestationen verfügen in der Regel über einfache, handelsübliche Steckdosen.
- Manchmal gibt es Schließfächer, in denen Ladegerät und Akku gegen fremden Zugriff gesichert sind (Achtung: Unbedingt an 1 und 2 Euro Pfand Münzen denken – ohne geht teilweise sonst gar nichts).
- In der Gastronomie stehen manchmal Ladegeräte für die gängigsten Akkutypen zur Verfügung.
- Erste Betreiber installieren Ladesäulen mit eigenem Kabelsystem. Diese Kabel können entweder käuflich erworben, oder aber auch ggf. vor Ort bei entsprechenden Partnern geliehen werden Der Transport des Ladegeräts kann so entfallen und die Systeme werden als Regen-sicher beworben.
- „Luxus“-Ausführungen bieten überdachte Stellplätze an
- Noch in der Minderzahl sind „Selbstversorger“, die sich über eine eigene Solaranlage selbst mit Energie versorgen
Welche Unterschiede gibt es zwischen den E-Bike Ladestationen?
Die wichtigsten Anbieter
Charge4Bike heisst das Ladesystem von SSL Energie für E-Bikes und Pedelecs
Hohe seitliche Bügel sorgen für perfekten Halt. Die Ladestation ist mit einer Steckdosenleiste (Schutzart IP44) mit je 2 Einbausteckdosen zum Spritzwasserschutz pro Seite ausgestattet. Der FI-Schutzschalter ist bereits im Stecker der Anschlussleitung integriert und sorgt dafür, dass bei einem Fehlerstrom der Stromkreis unterbrochen wird. Das System bietet Lade- und Stellplatz für 4 E-Bikes.
Akkurad-Tankstellen
Die Akkurad-Tankstellen bietet unterschiedliche Systeme an. Es können sowohl abnehmbare, wie auch fest installierte Akku’s geladen werden. Viele der Stationen verfügen über Schließfächer, die per Pfandschließung, Schlüssel oder Codeschließung dafür sorgen, dass Ladegerät und Akku vor fremden Zugriff geschützt sind. Akkurad-Tankstellen sind schwerpunktmäßig in Nordrhein-Westfalen zu finden.
RWE eBikeStation
Die RWE eBikeStations waren früher kleine Ladesäulen mit 1 bis 2 integrierten Schuko-Steckdosen. Mittlerweile haben sie sich jedoch zu professionellen Stationen mit Radabstellmöglichkeiten gemausert. Es gibt auch Varianten mit Überdachung.
TERRA.bike
Die TERRA.bike Ladestation wird durch Solarenergie betrieben und bietet die Möglichkeit, das Rad bei den entsprechenden Fahrradparkplätzen wieder aufzuladen. Vorhanden sind einfache Schuko-Steckdosen.